Nachdem wir den letztjährigen Mannschaftsbericht mit dem Titel “Klassenerhalt – Ostliga gehalten” bereits fertig hatten, kam die überraschende und schockierende Nachricht, dass wir nachträglich, als drittes Team, aus der Ostliga abgestiegen sind. Es sollte aber noch Schlimmer kommen: Wegen der “verwirrenden” Situation und einer angeblichen “Nichtmeldung” hatte der Sportwart des TVBB vergessen, uns wieder in eine regionale Liga, nämlich die Meisterschaftsklasse, zu integrieren. Hektische Anrufe beim Verband führten glücklicherweise dazu, dass wir als neunte (!) Mannschaft doch noch in die eingleisige Liga der Meisterschaftsklasse aufgenommen und nicht ganz aus dem Spielbetrieb gestrichen worden sind. Wir durften also auch 2015 wieder Verbandsspiele bestreiten, hatten aber sicher acht (!) Spiele zu absolvieren.
Erfreulich war, dass wir auch dieses Jahr wieder mit einem “Top-Neuzugang” antreten konnten. Mit Adrienne Krüger kam eine Spielerin mit guter LK-Position, Kampfgeist und erstaunlicher Laufstärke zu uns. Sie schloss später mit einer Bilanz von 7:1 Einzel-Siegen (nach der Hauptrunde) ab.
Zu unserem Team gehörten 2015: Katrin Scheer, Saskia Osing, Konstanze Grun, Pamela Krüger, Gitta Varadinek, Adrienne Krüger, Claudia Förster, Alexandra Jeratsch, Claudia Dittmann, Bettina Zydatis, Christiane Wellnitz. Allen, die ausgeholfen haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Unser 1. Spiel sollte später (in Wiederholung) auch das letzte Spiel werden: Gegner war Blau-Weiß 2. Nach 4:2 in den Einzeln für uns genügte ein Doppel zum Sieg; 5:4 für Grün-Gold. Es folgte ein Heimspiel gegen Frohnau und ein rabenschwarzer Tag für uns. Wir lagen nach den Einzeln bereits 2:4 zurück (2x Champions-Tiebreak) und wollten unseren Wiederaufstieg mit einer genialen Doppelaufstellung retten, was auch beinahe gelang – aber eben auch nur beinahe. Unser zweites und drittes Doppel gewannen zügig und leicht und unser erstes Doppel hatte den ersten Satz bereits gewonnen… auf einmal kam die große Flatter, die man nur verstehen kann, wenn man selbst Tennis spielt; 4:5. Wir waren am Boden zerstört, da wir dachten, dass alle Chancen wieder in die Ostliga zu kommen, vergeben waren. Zum Glück ein Irrtum!
Bei den Wespen 2 gewannen wir bei kühlem Wetter in sehr guter Besetzung mit 8:1. Ein erwarteter Sieg. Unser 4. Spiel (gegen den TC Mariendorf) bot im Vorfeld dagegen einige Dramatik, da wir weniger Stammspielerinnen aufbieten konnten und uns wieder Sorgen machten, ob es zu einem Sieg reichen würde. Netterweise half uns Bettina (Zydatis) im Einzel und bot einen erstklassigen Kampf. Sie gewann im Champions-Tiebreak. Unsere Einzel-Bilanz lautete am Ende somit 5:1; die Doppel gingen alle drei zu unseren Gunsten aus. Hier spielte Christiane (Wellnitz) mit.
Gegen den BTTC Grün-Weiß gewannen wir bei uns zu Hause klar mit 8:1. Dann sollte es – so unsere Befürchtung – wieder schwieriger werden. Z88 war in den vergangenen Jahren immer ein sehr starker Gegner gewesen; diesmal fehlte auch noch Claudia (Förster). Wir sahen unsere Chancen auf einen Sieg schwinden, hatten allerdings mit Alexandra (Jeratsch) einen sehr guten Ersatz gefunden und außerdem noch Saskia (Osing) mit dabei. Unsere 1 und 2 (Katrin und Saskia) gewannen glatt, 3, 4 und 5 gewannen jeweils im Champions-Tiebreak (!); 5:1 nach den Einzeln und 7:2 insgesamt. Happy!
Am nächsten Samstag spielten wir gegen die starken Wilmersdorferinnen. Tags zuvor hatte Claudia (Förster) das Okay vom Arzt bekommen, wieder Sport treiben zu dürfen. Wieder mit von der Partie war auch Alex (Jeratsch). Konstanze vergab leider knapp im Champions-Tiebreak, alle anderen gewannen, so dass es bereits 5:1 nach den Einzeln stand; Gitta war inzwischen wieder richtig in Fahrt und Adrienne sowieso. 7:2 nach den Doppeln.
Unser letztes Hauptrundenspiel war gegen Dahlem – auswärts und am wohl heißesten Tag des Jahres. Am Ende waren wir stärker mit der enormen Hitze als mit den (ersatzgeschwächten) Gegnerinnen beschäftigt. Der Sieg ging klar mit 8:1 an uns.
Letztlich waren wir mit sieben gewonnenen Spielen die Führenden der Gruppenphase und Sieger in der Meisterschaftsklasse. Wir hatten auf einen direkten Aufstieg in die Ostliga gehofft, aber natürlich kam es auch hier wieder anders. Wir mussten gegen Dessau (Sieger Sachsen-Anhalt) und erneut gegen Blau-Weiß 2, Gruppenzweiter, um den Aufstieg in die Ostliga spielen.
Die Spiele gegen Dessau waren sehr eindeutig. Bereits nach den Einzeln hatten wir den Sieg mit 6:0 in der Tasche. Trotz dieser eindeutigen Angelegenheit gab es dann leider doch einige Diskussionen wegen rein formaler Dinge, die die Freude am Sieg gedämpft haben.
Danach sollte es aber noch einmal lustig und spannend werden. Wir trafen uns wieder bei Blau-Weiß auf der Anlage zum großen Finale, wobei beide Mannschaften schon als Aufsteiger feststanden. Trotzdem wollten natürlich beide Mannschaften gewinnen und es wurde ein sportlich attraktiver und fairer Wettkampf. Blau-Weiß fuhr an Spielerinnen auf, was möglich war – wir aber auch; Katrin, Saskia, Konstanze, Gitta, Adrienne, Claudia. Pam (Krüger) war dieses Jahr von Verletzungen gebeutelt und spielte daher nur im Doppel mit. Blau-Weiß schaffte ein 3:3 nach den Einzeln, auch weil Adrienne sich leider einen Muskelfaserriss (Oberschenkel) zuzog. Im Doppel kam Pamela dann zum Zuge und machte mit Claudia (Förster) den entscheidenden Punkt; Katrin und Saskia hatten schon vorgelegt. Es folgte eine lustige und ausgelassene Siegesfeier – siehe Foto! Der Pokal ist natürlich nur ein “fake”…
Von Katrin Scheer