Kein Aufstieg aber weiter Aufwärtstrend
In der letzten Saison waren wir ziemlich problemlos durch unsere Gruppe in der Verbandsliga marschiert und waren hochmotiviert, uns dieses Jahr in der Verbandsoberliga messen zu dürfen. Auch in dieser Spielklasse hatten wir uns das Ziel gesetzt, oben mitzuspielen und uns eine Chance auf den Sprung in die Meisterschaftsklasse zu geben.
Unsere Sommersaison begann genau dort, wo unsere Hallensaison geendet hatte: Bei Blau-Gold Siemens. In der Halle hatten wir das Team von Siemens souverän bezwingen können und so reisten wir mit ordentlich Selbstbewusstsein im Gepäck an.
Wir konnten mit 8:1 auch dieses Mal einen ungefährdeten Sieg mit nach Hause nehmen. Obwohl der Endstand so eindeutig ausfiel, kam zwischendurch schon etwas Spannung auf, als zwei Spiele in den Match-Tiebreak gingen. Diese Match-Tiebreaks waren besonders erfreulich und sollen daher noch Erwähnung finden: So konnte Jonah an 1 gegen den Ranglistenspieler Francesco Iaccarino mit 10:7 erfolgreich Revanche für das Punktspiel in der Hallensaison nehmen, als er Iaccarino noch in 2 Sätzen unterlegen war. Jonathan gelang an Position 5 ein ganz besonderes Kunststück: Nachdem er eine 6:3 5:2 – Führung samt einem Matchball noch aus der Hand gegeben hatte, lag er im Match-Tiebreak schnell mit 9:5 zurück und sah -insbesondere moralisch- geschlagen aus. Mit ecuadorianischem Kämpferherz biss er sich aber zurück und wandelte das 5:9 zu einem 11:9. Der Tennisgott schien also in dieser Saison grün-gold zu sein und wir blickten mit Vorfreude auf die kommenden Spiele.
Es folgten zwei weitere klare Siege gegen den SC Brandenburg und SV Reinickendorf (jeweils 7:2), sodass wir uns nach drei Spieltagen mit drei Siegen mit dem ebenfalls ungeschlagenen Orange-Weiß Friedrichshagen die Spitzenposition der Liga teilten.
Der erste richtige Prüfstein der Saison sollte somit das Heimspiel gegen den drittplatzierten BSC Rehberge werden. Jakob konnte an 2 einen glatten Zweisatzsieg einfahren, Jonathan verlor an 4 dieses Mal seinen Match-Tiebreak. Aaron musste an 6 auch in den Match-Tiebreak, konnte diesen aber für sich entscheiden. Somit stand es nach der ersten Einzelrunde 2:1. Während Ben an 5 einen ungefährdeten Zweisatzsieg verbuchen konnte, stieß Dawid an 3 auf einen stark aufspielenden Gegner und musste sich in zwei knappen Sätzen geschlagen geben. Zu diesem Zeitpunkt lag Jonah nach gewonnenem ersten im zweiten Satz gegen Rehberges Spitzenspieler schon deutlich zurück und kurz darauf ging es dann hier in einen entscheidenden Match-Tiebreak. Da wir Rehberge ziemlich stark im Doppel einschätzten, war dieser Match-Tiebreak, der über einen 3:3 oder 4:2-Zwischenstand entscheiden sollte, besonders wichtig für uns. Nach hochklassigen Ballwechseln auf Augenhöhe schaffte es Jonah, in den entscheidenden Momenten sein bestes Tennis abzurufen und mit 11:9 den wichtigen vierten Punkt einzufahren. Mit dem 4:2 im Rücken konnten wir mit einer strategisch guten Doppelaufstellung am Ende 6:3 gewinnen.
Nach einem 9:0-Sieg gegen die 2. Herren des Grün-Weiß Nikolassee folgte der große Showdown gegen die 2. Herren von Friedrichshagen. Diese waren schon in den vergangenen Jahren knapp am Aufstieg in die Meisterschaftsklasse gescheitert und wollten nach 5 glatten Siegen dieses Jahr endlich am Ende der Saison ganz oben stehen. Da hatten wir natürlich etwas gegen einzuwenden.
Leider war der Tennisgott zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr grün-gold.
Auf Butti, immer unser Punktegarant und wahrscheinlich seit Jahrzenten für Grün-Gold ungeschlagen, mussten wir gesundheitsbedingt verzichten und auch Ben reiste mit einer Handgelenksverletzung an.
Jakob, Dawid und Jonathan verloren jeweils in zwei Sätzen und schafften es nicht wirklich, die vor heimischen Fans stark aufspielenden Friedrichshagener in Bedrängnis zu bringen. Aaron verlor trotz einer starken Leistung im Match-Tiebreak und Ben kämpfte zwar, scheiterte am Ende aber vor allem an seinem Handgelenk, das ihn zwang, seine beidhändige Rückhand zur einhändigen umzustellen. Jonah konnte noch einen Ehrenpunkt einfahren und seine weiße Weste diese Saison erhalten, das änderte aber nichts daran, dass Friedrichshagen nach den Einzeln mit 5:1 den Aufstieg uneinholbar in der Tasche hatte.
Insgesamt war es für uns eine erfreuliche Saison. Wir haben gute Mannschaften geschlagen und mit dem Saisonabschluss als Tabellenzweiter gezeigt, dass die Verbandsoberliga keineswegs das Ende für uns ist. Dass es diesmal zum Aufstieg nicht ganz gereicht, ist vor allem der Klasse von Friedrichshagen geschuldet, die insgesamt einfach etwas stärker waren als wir und denen man nur gratulieren kann.
Wir werden alle weiter fleißig trainieren und freuen uns schon auf die nächste Saison.
Eure 1. Herren